
BDSM hat vieles für mich verändert. Nicht nur sexuell. Aber, fangen wir nochmal von vorne an.
Wer war ich zu Beginn?
Bevor ich die grundsätzliche Welt der Erotik und ihre Möglichkeiten betrat, war ich recht schüchtern. Monogam erzogen und bisher immer gelebt, andere Lebensweisen zwar toleriert aber für mich ausgeschlossen. Ich war nie jemand, der sich gerne zeigte oder präsentierte. Sexy Dessous? Fehlanzeige. Und dabei hatte ich damals eine bessere Figur als heute.
Erste Veränderungen traten mit dem Beitritt zum Joyclub ein. Ich lernte mich so zu mögen wie ich bin. Akzeptierte, dass ich zugenommen hatte, auch wenn es natürlich aus medizinischen Gründen in meinem Fall nicht gut war. Aber mir tat es gut, Komplimente zu bekommen, auch wenn ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren soll. Ich war eben schüchtern. Aber es wurde besser. Auch wenn die Männer meistens nur mit mir in die Kiste wollten, es tat gut, denn irgendwas an mir musste Ihnen ja gefallen, oder?
Ich hatte sogar in der Zwischenzeit Freundschaft Plus Beziehungen. Etwas sehr tolles, wie ich finde. Es war in dem Sinne zwar nichts Exklusives und ja, das machte mir manchmal zu schaffen, aber es tat mir gut. So lernte ich entspannter mit meiner Eifersucht umzugehen, denn logisch betrachtet, war diese Eifersucht ziemlich dumm. Und ich bin und war immer ein sehr logischer Mensch.
Meine Eifersucht nahm also ab. Dabei zu erwähnen, zu Hochphasen wollte ich nichtmal, dass mein Freund mit einer anderen Frau auf einem Abschlussball von der Tanzschule tanzte. Wirklich nur tanzte. Mittlerweile, mit Blick auf damals, sehr kindisch und dumm. Und ich glaube, ich wusste auch damals, dass es dumm war.
Der nächste Schritt war die Entdeckung der Swinger Club Welt. Also, ich kaufte mir Sexy Kleidung. Babydolls, Kleider. Und ja, ich fühlte mich wirklich sexy. Ich besuchte also Clubs, ohne wirklich dort aktiv zu sein. In drei Jahren hatte ich glaube ich drei mal Sex im Swinger Club. Es war für mich meist ein ausbrechen aus dem Alltag. Ein Abend Urlaub.
Und dann traf ich auf meinen Mann. Zu einer Phase, in der ich wieder an mir zweifelte. Menschlich, nicht sexuell gesehen, hatte ich ein starkes Selbstbewusstsein. Ein dominantes Auftreten. Das habe ich auch beibehalten. Ich habe es mir schließlich hart erarbeitet. Aber sexuell, war ich immer noch unsicher. Das merkte ich, als er mich direkt durchschaute.
Und dann zwang er mich gerade zu mich noch mehr zu akzeptieren. Meine Masoseite. Meine devote Seite. Zu akzeptieren, dass ich so gut bin, wie ich bin. Und vor allem, dass ich wie ich aussehe gut aussehe, er mich jedoch unterstützen werde, wenn ich etwas ändern möchte.
Gab es auch negative Veränderungen?
Weiß ich nicht. Bestimmt. Vielleicht bin ich in mancher Sicht wirklich arrogant geworden. Oder habe ein Helfersyndrom in manchem Kontext entwickelt. Dies ist der Erfahrung geschuldet.
Es gibt bestimmt mehr, die mir aber nicht auffallen, jedoch bin ich dankbar, wenn mir jemand sagt, wenn etwas eine wirklich schlechte Eigenschaft ist. Nur dann kann ich mich bessern.