Grundsätzlich weiß man, dass es innerhalb einer BDSM Beziehung Regeln gibt. Jedoch kommt auch immer wieder dieses Gerücht auf, dass es allgemeingültige Regeln gäbe.

Wie man merkt..ich halte nichts von dieser Ansicht. Aber ich versuche dies mal ernst zu nehmen und entsprechend zu behandeln.

Es gibt bestimmt Verhaltensweisen, die sich irgendwann als “normal” eingebürgert haben. Zum Beispiel Sub bedient immer Dom, Sub kniet zu den Füßen des Herrn, Sub spricht Dom immer zuerst an…und und und.

Meine Meinung dazu: Ich nehme Sub sowohl als normal wahr, wenn er zu Füßen des Doms sitzt, oder neben ihm oder ihr auf nem Stuhl. Für mich ist es ein tolles Gefühl, wenn mein Dom mir etwas zu trinken besorgt, er kümmert sich um mich und genauso normal ist es für mich, wenn ich ihm und anderen Personen am Tisch etwas zu Trinken hole.

Eine Regel, die ich sehr wohl noch nachvollziehen kann, die mir immer wieder begegnet ist jene: Trifft man Sub und Dom gleichzeitig an, spricht man immer zuerst den Dom an. Hintergrund: Ich kann so am leichtesten herausfinden, was seine Sub darf und nicht darf. Es kann ja auch sein, dass Sub einfach nur schüchtern ist und dadurch den Mund nicht aufbekommt, oder wirklich nicht reden darf. Das erleichtert zumindest mir den Umgang mit der Sub.

Dies ist zumindest aus Sub-Sicht so.

Die folgenden allgemeinen Regeln, sind Regeln des allgemeinen Umganges und des Respektes:

Angucken erlaubt, anfassen verboten. Sollte klar sein, aber es gibt einige Doms, die meinen nur weil Sie dominant sind…bzw. sich für dominant halten, dürften sie alles. NEIN, das ist definitiv nicht so. Da darf man als Sub auch “Nein” sagen, die Hand wegschlagen oder nach Unterstützung rufen.

Eine Sub in Besitz, ist niemand anderem Gehorsam schuldig, als ihrem eigenen Herrn oder der eigenen Herrin. Ja, das kann manchmal zu der Aussage des Doms führen “man wäre nicht gut erzogen”. Das zu beurteilen obliegt jedoch dem eigenen Herrn. Und grundsätzlich soll ich als die Sub meines Herrn ihm verpflichtet sein, ausser eine Party oder ein Treffen eröffnet etwas anderes. Das weiß man dann aber vorher auch. Eine freie Sub, darf sowieso machen was sie will. Hat sozusagen Narrenfreiheit. Ein Dom der da nicht in die eigene Vorstellung passt, wird keinen Gehorsam von dieser Person bekommen.

Als Zuschauer bei einer Session: gebührender Abstand. Nicht stören. Sowohl zu der eigenen Sicherheit wenn Schlagwerkzeuge zum Einsatz kommen, als auch zur Sicherheit der Spielenden. Denn diese können sonst aus ihrer Konzentration kommen und dann könnte es gefährlich werden.

Gespräche sind im übrigen auf die Bar oder andere Nicht-Spielbereiche zu verlegen um die Spielenden durch Gerede nicht zu stören. Sowieso wird in den Spielräumen maximal geflüstert.

Ansonsten gelten natürlich die Regeln, die auf der Party gelten. Die schaffen den Rahmen. Und wenn ich mit den Regeln der Party nicht zurecht komme, dann gehe ich nicht auf die Party. Bestehen Unklarheiten zu den Regeln, dann kann man den Veranstalter entsprechend anschreiben und löchern. Denn Niemand möchte einen unschönen Abend erleben, nur auf Grund dessen, dass es Unklarheiten gibt.

Alles andere sind Regeln, die man für sich selbst festlegt und in der Beziehung festlegt. Sie sind nicht allgemeingültig und sollten also auch nicht auf das Umfeld angewendet werden. Oder das eigene Regelwerk als selbstverständlich erachten.