
Hier möchte ich euch gerne einen Einblick in das Erlebnis eine Besuches in einem SM Club schildern. Genauso in Verhaltensregeln etc. Aber auch meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse möchte ich euch nicht vorenthalten.
Was ist ein SM Club?
Ein SM-Club ist im Grunde das BDSM-Pendant zu einem Swinger-Club. Man geht dort hin, zahlt einen bestimmten Eintrittspreis und hat alle Möglichkeiten die der Club bietet zur Verfügung. Man kann dort Essen, trinken und sich einfach treiben lassen. Leuten bei ihrem Spiel zugucken oder selbst ein Spiel “starten”. Je nachdem,was die Veranstaltung hergibt und worauf man selbst Lust hat.
Grundsätzliche Regeln in einem SM-Club:
‘Es gibt so ein Paar Regeln, die mal mehr mal minder direkt niedergeschrieben sind, jedoch dennoch als sogenanntes “ungeschriebenes Gesetz” gelten. Dazu zählt:
Keine Gläser in den Spielbereichen
Manche Subs laufen barfuß durch den Club und die Gefahr sich an einem zerbrochenen Glas zu schneiden ist dann doch zu groß.
Fremdes “Eigentum” wird nicht angefasst
Das ist im Grunde meine Lieblings”regel”. Sie ist nirgendwo niedergeschrieben und dennoch steht sie irgendwie über allem. Es bedeutet einfach, dass ein Sub einfach von anderen dominanten Personen nicht einfach so angetatscht wird. Ich erlebe es eher, dass man im respektvollen Abstand miteinander redet und man erstmal schaut, was mit dem Gegenüber überhaupt möglich ist. Es ging sogar mal soweit, dass ich im Club eine weibliche Sub sah, welche festgemacht wurde und mit nem Zettel “abgestellt” wurde auf dem Stand “Anfassen erlaubt”. KEINER ausser ihr Dom hat sie an diesem Abend angefasst. Obwohl die Erlaubnis bestand.
Diese Regel führt unweigerlich dazu, dass ich mich in einem SM Club super sicher und geborgen fühle. Ich fühle mich begehrt, denn ich merke schon manchen Blick auf mir, aber ich fühle mich niemals als Stück Fleisch oder lediglich als Lustobjekt. Das ist schon etwas, was mir einen zusätzlichen Kick gibt. Frei nach dem Motto ” Ihr wollt mich haben, aber da müsst ihr erst an meinem Dom vorbei” (Was ehrlich gesagt, mittlerweile entspannter ist).
Fremdes Spielzeug ist tabu
ich denke, das muss ich nicht groß ausführen. Es ist sogar so, dass ich auf einigen SM Parties Erlebe, dass das Spielzeug einfach irgendwo hingelegt wird, wo es nicht stört aber NIEMAND da dran geht. Natürlich, wenn ich jetzt ein Liebhaberstück besitze oder etwas besonders teuer war, würde ich es auch verschließen oder nicht aus der Hand geben, aber grundsätzlich könnt ich alles einfach hinstellen und keinen würde es interessieren.
Handtuch oder andere Unterlagen sind Pflicht
Grundsätzlich gilt, habe ich einen nackten Hintern, habe ich mich auf eine entsprechende Unterlage zu setzen. Das kann ein Handtuch sein oder auch Felle oder oder oder. Wenn ich mich zum Essen setze, möchte ich vorher nirgendwo sitzen wo vorher jemand nackt gesessen hat oder auch beim Spiel möchte ich dass ich geschützter bin. Das heißt auf den Spielgeräten habe ich zusätzlich immer noch ein Handtuch liegen. Gerade weil man bei einer Session schwitz, weint oder auch mal sabbert ist dies ein zusätzlicher Schutz. Sowohl für das Gerät selbst, als auch für den Nutzer danach.
Als Zuschauer im SM Club
Natürlich kann es sich ergeben, dass ich an dem Abend nicht spiele und lediglich Zuschauer bin, oder jemand findet einfach keinen Spielpartner. Wenn ich dann durch die Räume streife, habe ich genügend Abstand zu den Spielenden zu halten. Dies dient vor allem meiner eigenen Sicherheit, denn ich möchte ungern unkontrolliert eine Peitsche oder einen Flogger im Gesicht haben. Der Spielende ist dafür nicht verantwortlich, sondern der Zuschauer, denn der Spielende kann nicht immer hinter sich gucken, das würde auch seinen Spielfluss stören. Daher als Zuschauer genug Abstand. Auch habe ich mich dann in den Räumlichkeiten leise zu unterhalten, wenn überhaupt. Flüsterton ist angesagt. Wenn überhaupt geredet werden muss. Ich genieße meistens schweigend das Schauspiel und gehe wenn ich keine Lust mehr habe kommentarlos weiter.
Dresscode
Ein Dresscode ist immer vom Veranstalter abhängig sowie der jeweiligen Party. Es fängt bei nackig an und hört bei Anzugpflicht auf. Manchmal heißt es Krawatte muss sein, dann geht wieder ne Uniform. Lest euch dafür genau die Beschreibung durch, WAS für das entsprechende Event erwartet wird, denn ansonsten werdet ihr wieder nach Hause geschickt, wenn keine Wechselkleidung vorhanden. Wenn ihr euch im Vorfeld immer noch unsicher seid, den Veranstalter einfach anschreiben. Die wenigstens würden euch einfach abblitzen lassen. Sie sind meistens sogar froh, dass sie gefragt werden. Also keine falsche Scheu und einfach drauf los fragen.

Öffentliches oder privates Spiel
DAS ist vollkommen euch überlassen, jedoch gibt es Clubs, die einfach keine abschließbaren Räume haben. Gerade bei Neulingen oder am Anfang schüchternen Personen empfehlen wir diese Räume, einfach weil man sich dann trotzdem mit der Umgebung und dem Club vertraut machen kann, zuschauen kann, aber auch selbst spielen kann. Wer sich unsicher ist, auch da den Clubbetreiber oder den Veranstalter anschreiben.
Ich spiele nur noch öffentlich. Hat mehrere Gründe…wir spielen mit einer 2m Bullwhip, da brauchen wir Platz die so gut wie nie in abschließbaren Räumen vorhanden ist. Der nächste Grund ist, dass ich die Leute eh nie mitbekomme. Nur zu Anfang, bin ich jedoch erst in einer Session, gibt es nur noch mich und meinen Dom.
Beschwert euch nur bitte im Nachgang nicht, wenn euch klar gesagt wurde Dieser Club hat kaum private Spielzimmer, über eben genau jenes, wenn ihr nur unter euch bleiben wolltet zum Spielen. Das macht keinen Sinn, denn ihr habt alle Möglichkeiten euch vorher über den Club zu informieren und vielleicht sogar vorher zu besichtigen.
Schutz des passiven Parts
Mayday ist ein internationales Safeword, welches eigentlich alle in der Szene kennen (sollten) Sobald jemand dieses Wort ruft oder ein anderes nicht zur Session passendes ( Bsp. Käsekuchen, Brotstulle, Rot) und der bespielende Dom bricht nicht ab, ist es anderen Gästen erlaubt…und zwar ausnahmslos jedem, in den Spiel einzugreifen. Denn damit überschreitet der Dom eine Grenze
Der Schutz des passiven Parts steht im absoluten Vordergrund und andere Gäste haben ebenso darauf zu achten, wie der eigene Dom. Wenn oben genanntes passiert, bitte sofort eingreifen. Denn dann überschreitet der Dom weiterhin wissentlich eine Grenze des Subs und ignoriert das befinden, denn das sind Safewörter. Safewörter sollen mich als passiven Part vor Schäden, physischer aber vor allem psychischer Art schützen, ignoriert mein Dom diese Sicherheitsleine, ist es ein Vertrauensbruch. Im übrigen erhalten diese “Doms” dann auch meist Hausverbot.
Habt also keine Angst eurer Safeword oder Mayday zu rufen, wenn es wirklich nicht mehr geht. Mayday macht natürlich mehr Sinn, wenn euer Dom auf euer eigenes nicht reagiert und es vielleicht doch in eine Session passen könnte (was eigentlich vermieden werden soll).