
Diesen Satz hat bestimmt schon jede devote Frau gehört, die einem angeblich dominanten Mann einen Korb gegeben hat.
Gründe sind vielseitig. Jedoch meistens so, dass die betreffende Frau anders reagiert, als der Mann es sich vom Kopfkino her gewünscht hätte.
Meine Erlebnisse mit solchen Männern kann ich nicht mehr zählen. Und DAS ist wirklich traurig, denn sie zeigen, dass sich die Personen immer mehr hinter de Anonymität des Internets verstecken, denn es bleibt meistens nicht bei der Aussage.
Wieso, reagieren die Männer so?
Ich befürchte, die Gründe sind ziemlich einfach. Sie fühlen sich meist in ihrem Ego gekränkt. Denn wie kann ich es wagen, eine devote Frau, einfach ein so “schmackhaftes” Angebot abzulehnen.
Damit ihr wisst wovon ich reden, erläutere ich gerne diese Angebote:
Manche Männer schreiben mir einfach stumpf ihre Fantasie, manche ist echt lesenswert, wenn sie gut geschrieben sind, die meisten jedoch, wer hätte es geahnt, eher nicht.
Sie handeln von stumpfem harten Sex, dass sie mich einfach in der Öffentlichkeit anfassen würden oder flachlegen und nein, ich habe nichts gegen harten Sex, aber ich halte nichts vom stumpfen Cyber Sex mit Personen, mit denen ich vorher noch nicht mal geschrieben hatte. Denn ja, diese Aussagen kommen meistens ohne Vorankündigung einfach so hereingeplatzt. Ohne Termin.
Und das allertraurigste daran ist, diese Männer glauben, weil ich devot bin, habe mir das zu gefallen.
Aber nein, das habe ich nicht. Devot sein, hat viele Ausprägungen. Nur im Bett, 24/7, nur beim Sex (also ohne SM-Zusammenhang), oder andere Lebensweisen. Ja ich habe in meinen Profilen drin stehen, dass ich devot bin und auch dass ich meinem Mann gehöre…dass es jedoch auf meinen Mann gemünzt ist..scheinen sie beim Anschreiben wieder vergessen zu haben und ersetzen “meinen Mann” gedanklich durch “jedem”.
Aber das ist grundlegend falsch und dann kommt eben diese Aussage, wenn ich eine Abfuhr erteile. Die meistens sogar noch freundlich ist.
Wie: Du bist nicht mein Typ. Danke für dein Interesse, aber ich habe keines. Etc.
Wenn mir die Fantasie zu bunt ist und der Mann mir zu stumpf reagiere ich auch gerne folgendermaßen:
So, du stehst also darauf eine Frau sexuell zu missbrauchen?
Denn ja, meine Lieben Leser, denn das ist auch sexueller Missbrauch. Genauso wie hinterherpfeifen, schlüpfrige Kommentare machen, die definitiv unerwünscht sind oder noch weiter, das anfassen.
Es ist eine Vergewaltigung. Und ja, dafür kann ich theoretisch, wenn mir der Aufwand es Wert wäre, eine Anzeige rausgeben. Jedoch begnüge ich mich damit, diese Personen beim entsprechenden Support der Seite zu melden, denn solche Anschreiben oder Bilder vom “besten Stück des Mannes” ungefragt, gegen die Nettiquette verstoßen.
Darauf sind die meisten irritiert und verstehen es nicht. Und natürlich tun sie das nicht, glauben Sie sich doch im recht. Oder ich übertreibe. Weil ist ja nur online.
Nur online? damit fängt es meistens an. Das Stalken, das Herausfinden von Zeitabläufen um dann zuschlagen zu können. Das Internet ist toll, ich liebe es, wirklich, aber man muss bewusst damit umgehen sowohl um sich zu schützen, als auch mögliche zukünftige “Opfer”.
Nein, ich bin nicht Mutter Theresa und kann nicht jeden beschützen, will ich auch gar nicht, , , aber wenn man diese Männer einfach machen lässt, dann wird sich nie was ändern.
Aber zurück zu der Aussage: Du bist nicht devot.
Es diesen Männer zu erklären, dass ich es sehr wohl bin, nur nicht “einfach so” und jedem gegenüber ist meiner bisherigen Erfahrung nach, vergebene Liebesmüh und Zeitverschwendung. Ich ignoriere sie dann meist, denn sie werden dann gerne noch beleidigend…das zu ignorieren ist hart, gerade wenn man eigentlich kein so großes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sein hat. Aber man muss sich dazu zwingen und irgendwann ist es für einen selbstverständlich, solche unqualifizierten Aussagen zu ignorieren.
Die bisherigen Erzählungen betreffen Männer, die mit BDSM wenig am Hut haben und darunter nur harten Sex verstehen. Völlig legitim, dass sie das denken. Aber eben dadurch ziemlich einfacher Umgang.
Es gibt jedoch dann die Kategorie Mann, die sich schon länger im BDSM Bereich bewegen und meinen einen Anspruch auf die Definitionen zu haben und wie sie auszulegen sind (Im übrigen, nicht nur Männer, das ist Geschlechterunspezifisch und hat was mit mangelnder Toleranz zu tun)
Das heißt, wenn mir ein Mann schreibt, dass er gerne mit mir spielen möchte, mich benutzen will und ich ihm zu gehorchen habe, lehne ich auch dankend ab.
Und dann bin ich auch nicht devot, denn ich habe ja nicht Nein zu sagen.
Und damit, meine Lieben devoten und ja mehr noch an meine dominanten Leser : Devot sein heißt NICHT jedem zu gehorchen nur weil er meint das müsste so. Devot sein heißt erstmal sich entschieden zu haben eine Seite auszuleben, in welcher Form auch immer und mit wem auch immer.
Jedoch suche ich mir diese Person selbst aus. ICH entscheide das. Und ja das mag dominant erscheinen, jedoch vertrete ich folgende Aussage
Der Aktive Part, ist der eigentliche Sklave, des passiven Partes. Denn dieser setzt die Grenzen, in denen sich der Aktive Part bewegen darf. Sei es bewusst, z.B. durch Tabus oder unbewusst auf Grund emotionaler Verfassung am Tag, körperliche oder seelische Handicaps. Eine Willkür im eigentlichen Sinne existiert nicht, sondern lediglich im Rahmen der zu wählenden Instrumente geistiger oder physischer Natur, kann der aktive Part nach freiem Ermessen wählen. Eine gesunde BDSM Beziehung ist ein geben und nehmen und nie Einseitig. Beide Parteien sind jeweils der Lusterfüller des anderen. Der devote Part bestimmt einen Menschen zu seinem Dom. Nicht umgekehrt.